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Leuchtpunkt Lehmener Würzlay mit Razejungewingert
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Unter dem Namen Liomena wird 865 nach Christus Lehmen, die älteste Weinbaugemeinde der Untermosel,
zum ersten Mal urkundlich erwähnt.
Der Ortsteil Moselsürsch wurde urkundlich im Jahr 964 erstmals erwähnt.

Blick vom "Aussoniusstein", einem der vielen Aussichtspunkte an dem 11,3 km langen Themenweg "Würzlaysteig"

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Der Mosel-Radweg führt in Lehmen unmittelbar am Weinberg-Erlebnispfad vorbei
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Von Karl-Josef Spitz

Am 5. August 1916 fand man in Lehmen, im heutigen Bauabschnitt “In der Persch” (direkt hinter der Burg Weckbecker), sechs spätrömische Skelettgräber aus der Zeit um 350 n. Chr. Diese Gräber wurden von Arbeitern beim Rigolen (Umgraben) des Geländes durch Zufall entdeckt. In jenen Gräbern fand man als Grabbeigaben einen großen rötlichen einhenkeligen Tonkrug mit weißem Tupfenfries, zwei Sigillataschüsseln, einen Sigillatateller, drei dicke rohe Tonteller und einen hohen farblosen Glasbecher.

Die archäologischen Funde wurden damals ins Bürgermeisteramt zu Münstermaifeld gebracht, wo sie schon bald in Vergessenheit gerieten.

Gräber aus 6. Jahrhundert

Aber schon früher gab es in Lehmen höchst interessante archäologische Funde, die in den Erinnerungen der Lehmener verlorengingen. So wurde bereits 1865 bei der alten Kirche (etwa 300 Meter von der oben erwähnten Fundstelle entfernt) mehrere Gräber aus dem sechsten Jahrhundert entdeckt; sie enthielten unter anderem Waffen und Urnen aus dieser Zeit.

Das bemerkenswerteste Fundstück, das damals entdeckt wurde, war jedoch der Grabstein des Diakon Deodatus. Ein anderes Stück, das in Lehmen gefunden wurde, ist ein bronzener Schlüsselgriff, der einen aus einem Blattkelch herauswachsenden Vorderkörper eines Hundes mit Häschen unter den Vorderpfoten darstellt und 8,5 Zentimeter lang ist.

Im Landesmuseum aufbewahrt

Diese beiden Objekte werden im Landesmuseum aufbewahrt. Aber damit nicht genug, 1926 wurde auf dem Grundstück W. Greys in Lehmen ein fränkisches Kindergrab, von Schieferbruchsteinen umstellt, aufgedeckt, das ebenfalls aus dem sechsten Jahrhundert n. Chr. stammte. 1960 hingegen entdeckte man auf dem Grundstück P. Nickenichs eine Hallstatt-Wohngrube aus der Zeit um 1250 v. Chr.! In dieser entdeckte man mehrere Gefäßscherben. Aus dem Zeitabschnitt um 500 v. Chr. stammt ein Griffdornmesser mit geschwungener Klinge, das 1962 beim Bau der Staustufe im Schotterkörper gefunden wurde.

Daß Lehmen über so viele archäologisch interessante Gebiete verfügt, ist vielen Lehmenern nicht bewußt. Die “Fundgebiete” wurden jetzt zur Bebauung freigegeben. Früher verlief hier die Straße vom alten Bauernhof des Stifts zu Münstermaifeld nach Münstermaifeld.